Einer der bekanntesten Designer von Gebrauchsgegenständen ist Philippe Starck. Der Franzose hat alles, von einer Zitronenpresse bis zum Radio für die Dusche, gestaltet. Was ihn so besonders macht: Seine Produktentwürfe lassen sich auch hervorragend vermarkten. Starck gehört zu den Industriedesignern, die das Marketing als einen wesentlichen Faktor in der Gestaltung begriffen haben. Es geht nicht nur um Einzigartigkeit und Funktion, Form und Aussehen, sondern auch, ob es für das Produkt eine Nachfrage gibt.
Wenn sich Designer wie Sebastian Scherer an Entwürfe für Tische machen, dann sind die Würfel in schillernden Farben oftmals Konzepte, die zum Nachdenken über Design und Formen anregen sollen. Scherer hat aber auch Iris geschaffen, eine Glaskugel in schillernden Farben, die gleichzeitig Dekoration und Lampe ist – und sich hervorragend verkauft.
Zuviel des Guten verkauft sich nicht
Selbstständige Designer müssen oft der Versuchung widerstehen, bei der Gestaltung zu weit zu gehen. Wer nicht ständig die Rückmeldung der Kollegen aus Produktion und Marketing hat, kann sich schnell in Details verlieren. Ein gutes Beispiel war Google Glass. Hier hatten sich sowohl die Designer als auch die Softwareentwickler austoben dürfen. Das erste Modell wurde noch als Prototyp bezeichnet, der Nachfolger dann für 1.500 Euro angeboten. Das Problem: Es sah zwar sehr cool aus, wenn man auf einer Designkonferenz mit der Google-Brille herumlief. Aber das Display war zu klein, der Ton schrecklich, die Batterielaufzeit zu kurz. Vor allem aber verletzte die Brille eine wichtige Designgrundlage: Ein Produkt muss ein Problem lösen. Das war bei der Brille des Suchmaschinenriesen aber nicht der Fall. Sie war nur ein Nice-to-have. In die gleiche Richtung gingen auch die 3D-Fernseher: Auch sie ließen sich nicht an den Mann bringen, unter anderem weil Designer nicht in der Lage waren, die entsprechenden Brillen zu einem gerne benutzten Produkt zu machen.
Eines der am besten gestalteten Produkte ist der Bleistift mit aufgesetztem Radiergummi. Er wurde 1858 von Hymen Lipman designt und wird heute noch produziert.